Donnerstag, 17. Oktober 2013

Die organisierte Unverantwortlichkeit

Hase macht auch was er will :D
Quelle: http://weheartit.com/entry/80785387/search?context_type=search&context_user=httpleila&page=11&query=liberty

"Die organisierte Unverantwortlichkeit".
Dieser Titel eines Buches, welches ich gerade lese, klingt so herrlich paradox und es steckt doch so viel Wahres dahinter.
Eigentlich ist er im Buch eher auf unsere pseudoliberale Marktwirtschaft bezogen. Er handelt über die Modernisierung der Barbarei, den industriellen Fatalismus. All solche Dinge.

Dennoch musste ich während des Lesens immer wieder Parallelen zu unserer sozialen Welt feststellen. Und zwar zur sozialen Welt eines jeden Individuums.

Wir lassen uns leiten von Normen und Regeln. Vom Mainstream, den uns einerseits die Gesellschaft entwickelt und dem, den uns andererseits die Medien vorzeigen. Das ist nichts Neues. Dennoch müssen wir uns es tagtäglich ins Gewissen rufen. Denn der Mainstream hat schon lange in unserem Alltag Einzug gefunden. Und wir handeln unbewusst, ja gar manchmal zwanghaft nach dessen Mustern. Er ist zur Verantwortung geworden. Menschen haben es sich zu ihrer Verantwortung gemacht, einen regelmäßigen Trend zu setzen.

Sowohl in den Boulevardzeitschriften, als auch in den Gesprächen unter Leuten stoßen wir auf Wörter wie „müssen“, „sollen“, „verbieten“, „nicht dürfen“. Es sind gängige Wörter, die sich in Jedermanns Wortschatz wiederfinden.
Jedoch, SOLLTE das Wort „müssen“ nicht ausschließlich in Verwendung mit wirklichen Grundbedürfnissen gebracht werden? Also der naturell begründeten Notwendigkeit von Dingen wie Essen, Trinken und Sexualtrieb.
Und dieses „nicht dürfen“, hat uns das nicht schon immer gestört, als wir noch unter der Obhut unserer Erziehungsberechtigten standen?
Diese Wörter sind masochistisch. Ja – sie sind selbstzerstörerisch. Sie zerstören die Person selbst und damit den Liberalismus einer Gesellschaft.
 Diese Wörter sind wie ein Schalter, der bei Umlegen eine Alarmglocke in unserem Gehirn auslöst. „Nein, das darfst du nicht!“ 

Es ist ein Teufelskreis. Ich meine damit nicht das „sich Gehenlassen“. Nein, das ist etwas ganz anderes. Beziehungsweise hat es schon damit zu tun. Es ist das Resultat daraus, wenn man zwanghaft versucht, sich an die Norm anzupassen um derer gerecht zu werden - es aber bei einem missglückten Versuch bleibt. Tagtäglich. Irgendwann gibt der Körper auf. Dann lässt man sich gehen.

Was also tun? Anfangs wird es eine Zeit dauern, sich NICHT anzupassen. Es soll damit nicht mit allen Mitteln und an allen Ecken und Enden der Gesellschaft revolutioniert und boykottiert werden. Es soll akzeptiert werden. Es soll toleriert werden. Akzeptanz und Toleranz von anderen Menschen aber vor allem von sich selbst….hm, da ist jetzt sogar mir ein „soll“ rausgerutscht. Jedoch, sind Eigenschaften wie Akzeptanz und Toleranz eigentlich ganz selbstverständlich? Darüber lässt sich streiten. Vielleicht waren sie es einmal vor langer Zeit.

Jedenfalls ist das Freie Denken ein ewiger Prozess. Und deswegen ist es auch eine organisierte Unverantwortlichkeit. Weil wir es verlernt haben und es eine gewisse Organisation braucht, um an seinen für sich befriedigenden Punkt der Freiheit gelangt.
Lasst uns also unverantwortlich sein. Lasst uns nicht NICHT dürfen. Lasst uns ein Stück freier werden. Tag für Tag.




Hier ein wunderschöner Text eines wunderschönen Liedes des Singer-Songwriters Eddie Vedder (auch Teil des Soundtracks des ebenfalls wunderschönen Films „Into the Wild“)



On bended knee is no way to be free
lifting up an empty cup I ask silently
that all my destinations will accept the one that's me
so I can breath

Circles they grow and they swallow people whole
half their lives they say goodnight to wive's they'll never know
got a mind full of questions and a teacher in my soul
so it goes...

Don't come
closer or I'll have to go
Holding me like gravity are places that pull
If ever there was
someone to keep me at home
It would be you...

Everyone I come across in cages they bought
they think of me and my wandering
but I'm never what they thought
got my indignation but I'm pure in all my thoughts
I'm alive...

Wind in my
hair
, I feel part of everywhere
underneath my being is a road that disappeared
late at night I hear the trees
they're singing with the dead
overhead...

Leave it to me as I find a way to be
consider me a satelite for ever orbiting
I knew all the rules but the rules did not know me
guaranteed...

Sonntag, 31. März 2013

THE LEMON MOMENTS

Do you know this feeling, when there obviously is far less, than you'd like there is? Less profit for the future, but more profit for the present.
The less there is for the future, the more there is for the present.

I am talking about a special sort of feeling. I often tend to deny it. Ironically, it is reliable, most of the time.
But it is too comfortable, too fucking fantastic to deny it and to take this other feeling instead, the contrary one. great, heart-beating, prickling. Just for the present moment. The moment of no regrets. No embarrassment. No sanity.
Often the most beautiful moments of your life.
Sour&sweet.
Worth enough to call them "lemon moments".


Sonntag, 13. Januar 2013

Between force and addiction



It’s been seconds, it’s been minutes, it’s been hours, a day, a week, some months, a year maybe.


How long was I asleep?

Eigentlich hätte es eine Zeit werden sollen, wie sie besser nicht hätte seien können. „Die beste Zeit deines Lebens.“ Wenn es das war, wieso noch leben? Womöglich ein weiterer dahingerotzter Spruch der Werbeindustrie. Die neue Ära „work&travel“. Ein schönes Sümmchen von xxxx €. Damit kannst du dir dann die „schönste Zeit deines Lebens“ kaufen!...und ganz nebenbei der Agentur eine mindestens genau so schöne Zeit.

Weist du, Auslandserfahrung – das wird heutzutage bei den Anforderungen deines Curriculum Vitaes großgeschrieben.
Großschreibung war noch nie mein Fall.
Erfahrung, so habe ich erfahren, ist eine Sache die einem nicht so einfach wiederfährt. 
Schönes Wortspiel, hach. 

Es gibt Berufserfahrung, Praxiserfahrung, Bühnenerfahrung. Doch Begriffe wie Auslandserfahrung, aber auch Lebenserfahrung oder Menschenerfahrung sind für mich Wortneuschöpfungen, die keinen Sinn zu ergeben scheinen.
Dieses „Reisen“, auch wenn dieses Wort sich für mich jeglicher Ästhetik bezüglich seines Klangs seiner Bedeutung wiedersetzt, ist eine Sache, die man nicht mit Erfahrung verbinden sollte. Es ist unberechenbar. Es ist heimtückisch. Es ist die Unverlässlichkeit in Person. Denn wenn du dachtest, du wüsstest was im nächsten Moment geschehen würde, wurdest du eines Besseren belehrt. Du wirst nicht nur von der Welt eines Besseren belehrt, sondern vor allem von dir selbst. Trotzdem hält dich nichts davon ab. Es ist wie eine Sucht.


So why did you burden yourself? Why did you force yourself into such humble circumstances?

Fragt man das auch einen Kokainsüchtigen? Was fragt man Kokainsüchtige? 


Why don’t you go to Rehab?

Was mir Leute normalerweise sagten, war sowas wie „Ich bewundere dich so, ich würde das auch so gerne ein mal tun“. Sagt man das zu Drogensüchtigen? Was sagt man zu Kokainsüchtigen? 

Maybe I can help you…I’m gonna support you!

Diese Droge ist schwer zu erklären. Denn was sie bei mir bewirkt, bewirkt sie nicht bei jedem. 

Manche lieben es, morgens um 7 Uhr aufzustehen, ein Hagebuttenmarmeladenbrot zu essen, ihre Tasse Kaffee mit einem Schuss entrahmter Milch, kein Zucker zu trinken, ein Paar Ohrstecker auszuwählen, die zu ihrer dunkelvioletten Satinbluse passen, ihre dunkelblond gesträhnten Haare zu bürsten, ein wenig Wimperntusche und Puder aufzulegen, sich in einen Mittelklassewagen zu setzen, zu einem Gebäude zu fahren, sich dort in einen Raum zu setzen, um ca 12:30 aufzustehen um einen Salat mit meditteranem Dressing zu verspeisen um nach weiteren 4 Stunden nachhausezufahren, dort mit ihrem Lebensgefährten bei Spagetti Bolognese eine Sitcom aus den USA anzusehen und vor dem Schlafen mit jenem Gefährten noch eine Runde gepflegten Verkehr zu vollstrecken. 

Manchmal fragst du dich, wieso dir diese Lebensweise nicht reicht. Sie hört sich doch so wunderbar klischeehaft an. Viele Menschen werden damit zufrieden. Wenn auch nicht glücklich. Aber Glück, ist das nicht auch so eine Wortneuschöpfung der Werbeindustrie?  Diese Erklärung wäre zu einfach, man könnte aufhören nach ihm – dem Glück - zu suchen. 

Deine Such jedenfalls, sie hat nichts mit dieser Glücksfinderei zu tun. Sie steckt einfach in dir. Du wirst dich in einem Teufelskreis bewegen. Wenn deine Gedanken mal wieder zu sehr spinnen, einfach abhauen. Das geht nicht auf Dauer. Such dir was anderes. 

Don’t you think you get tired of it, one time?

Ich weis es nicht, aber wieso sollte ich darüber nachdenken?


Wir lassen nie vom Suchen ab
und doch, am Ende allen unseren Suchens,
sind wir am Ausgangspunkt zurück
und werden diesen Ort zum ersten mal erfassen.
- T.S. Eliot

Mittwoch, 27. Juni 2012

Hardcore Happinessss

"Yesterday is history. Tomorrow is a mystory. But today is a gift.That's why we call it the present"
spanische Kellnerin in San Antonio/Texas




Ja ja das Leben ist kurz. Man ist nur einmal jung. Geniese die Sekunde.
Doch wer, ja zum Teufel wer macht das wirklich?! Ich meine wer fabriziert jeden verdammten Tag als waere es ein wunderbares Geschenk? Wer kann das hinter sich lassen, was geschehen ist und wer kuemmert sich nicht um das, was morgen geschieht?


Mein letzter Blog endete am Grand Canyon. Ein Ort, wie er friedvoller nicht sein könnte. Einer der wenigen Orte, an denen die Menschheit noch rechtzeitig kapierte ein einzigartiges Naturspektakel, geschaffen in abermillionen Jahren, innerhalb weniger Jahrzehnte nicht kaputt zu machen.

Die naechste Reise fuehrte uns nach Mexico/Ensenada. Ein Staedtchen an der Baya, der schmale Landesstreifen direkt unter Kalifornien. Ca 2 Stunden von Tijuana entfernt. Manchmal konnte man auf beiden Seiten den Ozean sehen. Freiheit pur...
Aber mal von ganz vorne.

MEXICO - Ensenada und La Bufadora


Als wir Robert erzaehlten, wir wuerden auch gern nen Abstecher nach Mexiko machen, beschloss er kurzerhand und zu begleiten. Gesagt. Getan. Kaum waren wir eine Nacht aus Las Vegas zurueckgekerhrt, hies es: Auto vollpacken und ab nach Mexico! ....Zu viert (Roberts Cousin Oscar kam auch noch mit) fuhren wir also ca 4 Stunden ins Drogendealer- und Messerstecherland. Gut, dass wir zwei Spanischsprechende dabei hatten! Mit meinem "Muchas Gracias" und "una serveca por favor" zweifelte ich, ob ich so nen mexikanischen Maffia Bos ueberzeugen koennte, mich vielleicht doch Inruhe zu lassen.
Ok. Spass bei Seite. Angekommen in Ensenada musste erst mal eine Unterkunft gefunden werden. Auf dem grossen Blinkeschild des von unseren Begleitern auserkohrenen Hotel stand 200 pro Nacht. WTF??? Ich dachte irgendwie, Mexiko sei ein bisschen in der Wirtschaftskrise?? Ok 200 war nicht 200 Dollar sondern 200 Pesos. Entspricht ca 11 Euro. Fuer ein wirklich gutes Hotel.Versprach wohl eine lustige Nacht zu werden...
Schnell ins Partydress gehuepft. Ein bisschen Farbe ins Gesicht geklatscht. Und ab gehts. PARTY HARD IN MEXICO! Ja und die Mexikaner wissen wie man feiert! Tequila, Pinija Colada. Margharita. Dazwischen einen Kuebel Bier. Gut dass wir Deutschen auch was vertragen! Tja und die schoenste Nebensache war, dass Mexikaner einfach sich zu bewegen wissen! Keine Kerle mit Stock im Arsch. Keine Maedchen, die alle fuenf Sekunden checken, ob ihre Frisur sitzt und an ihrem viel zu kurzen Stoeffchen zupfen.
Hier wird auch nicht, wie in den meisten Clubs in den USA um 2 Uhr Nachts dichtgemacht. Hier haelt man mindestens bis 4 Uhr durch.
4:30. Irgendwie sind unsere Maenner besoffener als wir. Wer traegt jetzt wen heim?!

12:00 Mittags. Irgend ein hartnaeckiges Klopfen weckte uns aus dem Schlaf. Tuer auf. Nach dem ersten Lichterschock, dass sich grell durch die Tür quetschte, erkannte ich im goldenen Nebel der Sonne eine Putzfrau, die mich mit wunderbarem Spanisch vollaberte. AHA. Si. Si. Muy Bien.

Kurze Dusche. Fabelhaftes mexikanisches Fruehstueck/Mittagessen. Natuerlich incl. Jalapenos und Guacamole! Und auf zum Strand. Aber was fuer ein Strand! Nicht zu vergleichen, mit denen, die ich bis jetzt gesehen habe.










Vielleicht wurde bemerkt, dass sich mein Erzaehlstil innerhalb der letzten 3 Abschnitte leicht veraendert hat. Vielleicht hat er das auch gar nicht, was schoen zu hoeren waere. Jedenfalls wenn ja laege das daran, dass ich jeden Abschnitt in unterschiedlichen Zeiten geschrieben habe. Den ersten Nachmittags, nuechtern aber voller Oreo Cookies. Den Zweiten zwischen 2 Glaesern Wein. Derzeitig befinde ich mich in einem alternativen, kopfschrumpelnden Zustand irgendwo bei einem Typen in Harlem/Manhatten.. Listening to some Jazz and Reggae.

Anyways, die zweite Ensenada-Nacht war noch besser als die erste. Ein fabeltoller Club, interessante Leute! Zum Beispiel zwei Spanier, die zwar ausser Hitler nichts mit Deutschland verbinden aber trotzdem gut tanzen konnten. Sowieso waren wir zwei Deutsche in Mexiko eine wirklich exotische Fracht! In einem Restaurant wollte der Kellner extra mit uns Fotos machen :)
Ach so, dann war da in der Disco noch der Australier, dessen Tanzstil man zwischen Michael Jackson und Night Fever John Travolta einordnen konnte und der außerdem redete, wie ein Animatör mit hyperaktiven Störungen. Entertainment deluxe!!!
Jedenfalls waren wir ziemlich gut dabei! Schoener Abend! Einzigartiger Abend!




Auf der Rueckfahrt stoppten wir in Bufadora, ein kleiner Ort ebenfalls an der Baya. Neben einem wunderbaren Markt war da dieses geyserartige Ding. Wasser, das so stark an Klippen peitschte, dass sie es in feuchten Nebel verwandelten. Really fascinating.



Freudenbasar der Superlative. Neben wunderschönen, handgefertigtem Allerlei boten sie dir überall Pinja Colada, Tequila und exotische Früchte zum Probieren an. 






Was dann aber noch das Tüpfelchen auf dem i machte, waren die Autofahrten durch Mexiko. Unsere Route fuehrte stets am Wasser entlang, vorbei an atemberaubender Natur. Dazwischen kleine Bauerndoerfer mit bunt bemalten Häusern. Keine übergroßen Supermärkte, keine Industrie, keine überfüllten Menschenmassen.
Tja der Luxus liegt wohl im Auge des Betrachters!
Der Soundtrack dazu: Mexikanische Volkslieder und Salsa Musik.

Und obwohl hier 4 Charaktere zusammentrafen, wie sie unterschiedlicher nicht sein konnten war es so, als kannten wir uns schon ehwig. Keine Sprachbarieren, keine Alters- oder Kulturunterschiede konnten uns daran hindern einfach Spass zu haben. Vielleicht war auch gerade diese Variation der Grund dafuer. Die Mischung macht's! :)



BACK IN THE COMMERCIAL DISTRICT -  L.A.

Los Angeles zu verlassen war einerseits eine Erloesung. Weg von dieser heuchlerischen Kluft zwischen Arm und Reich. Andererseits war es traurig. Schlieslich verbrachten wir fast zwei Wochen mit den El Salvadorern, man fuehlte sich gerade heimisch.
Trotzdem. Die Reise muss weitergehen.

TUCSON/ARIZONA

Eigentlich wollten wir direkt nach San Antonio/Texas zu Lisas Tante. Aus unzuverlaessigem Grundverhalten unsererseits, das da mal wieder zum Vorschein kam, entschieden wir aber, eine Zwischenstation in Tucson/Arizona einzulegen.

Eine 520 000 Einwohner grosse Stadt mitten in der Wueste. 36 Grad ab 7 Uhr Morgens bis 9 Uhr Abends. Fuer die Einheimischen dort war das noch gar nichts. Fuer uns schon, was auch der Grund war wieso wir nur die kuerzesten aller kuerzesten Kleidungsstuecke trugen und uns jeder doof anschaute.



























Den gesamten Nachmittag verbrachten wir am Pool und im Zimmer. Anderswo war es kaum auszuhalten. Abends dann erwarteten uns wunderbare Bars und Restaurants, nette Leute und wirklich coole Klamottenlaeden :) Haette ich wirklich nicht erwartet von ner Stadt mitten in der Wueste!
So ueberbrueckten wir die Zeit bis unser Zug nach San Antonio/Texas abfuhr. 2 Stunden blieben noch. Kurzerhand entschieden wir, diese in ner Shisha Bar ausklingen zu lassen. Besser kann der Abend in der Wueste nicht enden!






SAN ANTONIO/TEXAS


Weitere 22 Stunden Amtrak. Spaet abends kamen wir in San Antonio an. Mit dem Taxi fuhren wir zu Lisas Tante. Lisa war schon die ganze Zugfahrt ganz hibbelig und aufgeregt. Zum ersten mal in ihrem ganzen Leben würde sie ihre Tante sehen. Sehen wie sie lebt, wie sie ist, was sie macht. Nach abertausenden Telefonaten, Briefen und Erzählungen. Maria ist 88 aber noch top fit!
Maria ist nach dem 2. Weltkrieg mit einem amerikanischen Soldaten in die USA. Eine Liebesgeschichte wie sie klischeehafter nicht sein koennte :)

In San Antonio fuherten wir ein wunderbares Rentnerleben. Da Maria nie zuhause kochte, ging sie 3 mal taeglich essen mit ihrem Freund Jim. Es gab 3 Auswahlen. Earl Abels. I Hop oder Dennys.
Aber für eine 82 jährige Dame ist das eigentlich die beste Lösung. So kommt sie unter Leute, bewegt sich (auch wenn wir die 2 Meilen stets mit dem Auto zurücklegten :) und muss sich nicht so sehr um die biestigen Kakerlaken scheuen, weil sie so gut wie kein Essen zu Hause hat)

Unser ueblicher Tagesinhalt bestand aus Essen, schlafen, die Katzen fuettern und Zeitung lesen.
Lisa entdeckte ihre Liebe zu American Pancakes und brachte es in 10 Tagen auf 90 Stueck. Ich as den ganzen Tag Eiscreme wegen der Hitze. Und so wurden wir kugelrund wie waschechte Texaner :)
Ja, Amerika macht dich wirklich faul und bequem. Wenn man hier mal zu Fuss geht ist das schon eine Attraktion....ok zumindest in Texas.
Die Texaner sind auch wirklich eine Rasse fuer sich. Sie pflegen eine sehr konservative Grundeinstellung und einen großen Stolz auf ihr Land.
"Everything's bigger in Texas"
Fuer Lisas Tante war es zum Beispiel schon unangenehm, dass Lisa und Ich zusammen im gleichen Bett schliefen.
Hat man hier als Jugendlicher einen festen Freund darf der - wenn ueberhaupt nur im Gaestezimmer uebernachten.
Ein weiteres Problem ist die hohe Schwangerschaftsrate von Jugendlichen. Was auf den ersten Blick paradox scheint, ist genau das, was daraus resultiert wenn das "gut gemeint" zu extrem wird.
Die Schwangerschaften sind - meistens allerdings - nicht ungewollt. Viele Frauen entscheiden sich, jung ein Kind zu bekommen weil sie durch die Unterstuetzung vom Staat sich ein besseres Leben finanzieren können als wenn sie arbeiten wuerden. Eine weitere Ursache dafuer ist allerdings die starke Religioesitaet. Viele Eltern verbieten ihren Kindern, die Pille zu nehmen.

Nach zehn wundervoll relaxten Tagen war es Zeit zu gehen. Und Maria ist wirklich eine überaus herzliche Person, die für ihr Alter sowohl körperlich als auch im Geiste sehr fit ist. Es war schön sich mit ihr zu unterhalten und den Geschichten zuzuhören, wie sie damals nach dem zweiten Weltkrieg sich ein neues Leben im Land der tausend Möglichkeiten aufgebaut hat.
Der Abschied viel besonders Lisa sehr schwer. Was wirklich verstaendlich ist, schlieslich koennte dieses Treffen das erste und letzte mal gewesen sein.


Vom Seniorenleben ins andere Extrem.



NEW ORLEANS
/LOUSIANA


Nach ca 15 Stunden Zugfahrt waren wir in der Hauptstadt des Jazz. Noch dazu war es der letzte Tag des Jazz Festivals!
Das einzigste Problem war, dass wir noch nicht wirklich eine Unterkunft hatten. Da es bei Maria schwer war, einen Ort mit freiem Wifi zu finden, hatten wir nur einmal ein paar Leuten auf Couchsurfing geschrieben und bis dato noch nicht nachgesehen, ob jemand geantwortet hatte.
Am Anfang haette mich dieses Gefuehl in eine fremde Stadt ohne jegliche Unterkunft zu fahren umgebracht. Nach 2 Monaten ohne festen Wohnsitz entwickelt man aber eine Art Zigeuner Instinkt. Ein Nomadenleben. Die Wahrnehmung und die gesamte Einstellung zu alltäglichen Dingen ändert sich und der Luxus, der früher aus einem eigenen Auto, genügend Geld in der Tasche und der Gewissheit, sich wann man auch immer will, neue, schöne, nutzlose Dinge anzuschaffen bestand, bekommt auf so einer Reise eine ganz andere Definition. Plötzlich schätzt man Menschen, die einen aufnehmen wie als gehöre man zum engsten Freundeskreis, man schätzt gutes, gesundes Essen und vor allem - dass man es wieder einmal geschafft hat ohne große Planung, aber durch viel Kreativität und Enthusiasmus einen unvergesslichen Tag ohne große Komplikationen gezaubert zu haben.
So war es auch in New Orleans. Ein Paradebeispiel.

Wir fuhren also in den naechsten Starbucks mit freiem Wifi um unsere potenziellen Schlafplaetze zu checken.
Und welch Wunder - einer hatte uns geantwortet! Haetten wir auf diese Weise nichts gefunden haetten wir ein Hotel nehmen muessen, welche waehrend des Jazz Festivals mehr als ueberteuert waren!
Nach ein paar SMS mit Bryan (Telefon ging nicht da er gerade auf einem Konzert war) trafen wir uns im City Park. Wir verstanden uns super, das Problem war allerdings, dass sein Apartment ca 40 Minuten von der Stadt entfernt lag. Deswegen schlug Bryan vor, einen Freund aus Couchsurfing anzurufen, der zentraler wohnte.
Gluecklicherweise war Dave bereit uns aufzunehmen. Wir trafen uns in einem Harekrischna Haus, in dem wir nebenbei noch unser kostenloses veganes Abendessen bekamen.
Dave erzaehlte uns, dass zwar diese Nacht schon 4 andere Leute bei ihm uebernachten, aber so lange es uns nichts ausmacht auf dem Boden zu schlafen koennten wir bei ihm bleiben.
Wir waren froh um jede Unterkunft und gegen ein internationales Zeltlager im Wohnzimmer hatten wir auch nichts dagegen.
Ich hatte noch nie so viele interessante, aussergewoehnliche Personen auf einem Haufen getroffen.
Unsere Truppe bestand aus einem Briten, der seit 6 Jahren umherreist und jobbt. Ein Jahr davon verbrachte er in Equador. Ein Paar aus Schottland, dass seit 9 Monaten durch Suedamerika, Kanada und die USA tourt, und eine Tuerkin, die in San Diego studiert und nur wegen der Liebe zur Musik schon in den verruecktesten Staedten war. Dann war da noch das französische Paar, vor dessen Leistung ich wirklich absoluten Respekt habe! Seit ca 9 Monaten durchqueren sie die gesamte Erde nur mit dem Fahrrad! Sie fingen in ihrem Heimatort in Frankreich an, fuhren gen Norden bis nach Schweden, waren danach unter anderem in Vietnam und Neuseeland. Die Tour soll insgesamt ein ganzes Jahr dauern.

Mit Dave selbst hatten wir am Treffpunkt nur ein paar Worte gewechselt. Da wir hundemüde waren, überlies er uns einfach den Schlüssel seiner Wohnung. Einfach so. Nach vielleicht 10 Minuten Kennenlernen.
Und da war er wieder, der Beweis dass es noch Leute dort draussen gibt die Vertrauen in ihre Mitmenschen haben, die vielleicht trotz einiger Enttäuschungen den Glauben an das Gute noch nicht verloren haben. Couchsurfing. International Family all over the world!!!

Die Nacht war hart. Harter Boden. Harte Traeume. Harte Klimaanlage. Doch es durfte keine Minute verschwendet werden, schliesslich hatten wir nur 2 Tage in New Orleans. In der Frueh lernten wir Sabine aus Deutschland kennen. Eine Persoenlichkeit, die ich bewunderte. Mit 19 zog sie von zuhause aus und studierte Kinderpsychologie in Spanien. Jetzt reist sie seit 6 Monaten alleine umher. Ein Ende ist noch nicht in Sicht.

Es sind nicht die Bauwerke oder Attraktionen, die einen am Reisen faszinieren. Es ist auch nicht das Klima oder die Landschaft die einen suechtig machen. Es sind die Menschen. Es sind die Kulturen. Es ist das Gefuehl, ganz ohne Verpflichtungen zu sein. Es sind die Sekunden, in denen du nichts anderes brauchst als dein Herz und deine Lungen um wunschlos glücklich zu sein.

New Orleans war definitiv die Stadt der positiven Energie. Good Vibrationsss!!!
Dave, unser Host, ist ebenfalls eine sehr interessante Person. Zurzeit verdient er sein Geld mit einem Ratgeber fuer eine bessere Lebenseinstellung. Wie man sozusagen sein positive Energie als Motor verwendet und somit zum Erfolg gelangt.
Ich weis fuer viele klingt das nach religioesem Gelaber, nach dieser Reise steckt fuer mich allerdings mehr dahinter.
Dave nahm uns am nächsten Tag zu einer Meditationssitzung mit. Da ich noch nie meditiert hatte, beschloss ich einfach mich darauf einzulassen.
Bereits als ich den Raum betrat, umgab mich ein friedvolles, lebendiges Gefühl.
Wir waren zu fünft plus die Meditationsreferentin. Zuerst stellten wir uns gegenseitig vor.
Dann sollten wir uns in eine für uns bequeme Sitz- oder Liegeposition begeben und die Augen schliessen.
Jessica, die Referentin hatte eine wunderbar weiche, ruhige Stimme. Es war angenehm und entspannend ihr zuzuhören und ihren Anweisungen zu folgen.
Allerdings konnte ich mich am Anfang nicht ganz gehen lassen. Zu viele Gedanken schwirrten in meinem Kopf herum. Nicht umbedingt schlechte Gedanken, oder wichtige. Es war nur immer ein kurzer Moment, in dem ich zum Beispiel daran dachte wie ich mich denn am bequemsten hinsetzen soll und der Gedankengang begann in Turbogeschwindigkeit zu routieren. Es viel mir schwer das "abzustellen", j nach einiger Zeit wurde es aber besser.
Mein Kopf mutierte zu einer Art Seifenblase. Mein Chakra öffnete sich. In meinem Bauch entwickelte sich ein leichtes, wohliges Kribbeln und Jessicas Worte wurden mehr und mehr von meiner Seele als von meinem Gewissen aufgenommen. Nein eigentlich wurde jedes einzelne Gereusch im Raum von meinem gesamten Körper aufgesogen. Ich fühlte mich mit meiner Aura sehr verbunden.
Der Meditierzustand fühlt sich ein bisschen so an, als würde man Dösen. Einerseits fühlst du dich wie Weggetreten, andererseits jedoch Hellwach. Eine wunderschöne Reinigung des Körpers.
Genau so spürte ich mich nämlich danach. Gereinigt. Gereinigt von allen Sorgen und Ängsten und vor allem gereinigt von jeglichem Selbstzweifel.


Am nächsten Abend gingen wir zu...ich glaube zu acht in einen Jazz Club. Da ich ein großer Freund des Blasinstrumentalismus bin habe ich dem überaus talentierten Jazz Trompeter und Posaunisten mit Freude gelauscht.

Das "Weggehviertel" - offiziel betitelt als "French Quarter" ist eine wilde Mischung jeglicher Art des Entertainments - wie Lisa so schön sagte - "hier trifft kultiviert auf besoffen"!
Auch wie in San Francisco schon, spürte man an den Leuten hier ein bemerkenswertes Selbstbewusstsein. Keinen aufgesetzten Stolz oder Eitelkeit, nein einfach eine innere Zufriedenheit und Freude am Experimentieren. Mit seiner Umgebung und mit sich selbst.
Und obwohl New Oreans 2005 mit am stärksten vom Hurrican Katrina verwüstet wurde, haben die Menschen ihre Stadt wieder zum Leben erweckt. Von den Zerstörungen ist kaum mehr was zu sehen. Vor allem die riesigen, wunderschönen Gebäude im Kolonialstil beeindruckten mich und zauberten ein einzigartiges Stadtbild.




the very last city....actually...

NEW YORK /NEW YORK



Ein letztes mal Amtrak fahren. Ein letztes mal einfach nur stunden lang aus dem Fenster schauen und die Landschaft geniesen. Ein letztes mal im Speisewaggon mit den lustigsten und verrücktesten Leuten sitzen. Aber die Freude auf meine Familie machte die "alles hat ein Ende-Melancholie" wieder wett. Fast 2,5 Monate hatte ich sie nicht gesehen.
Achso ich weis gar nicht ob ichs schon erwähnt habe: Meine Mama hatte die brennende Idee mich in New York besuchen zu kommen. Also fragte sie kurzerhand unsere restlichen Familienmitglieder ob die auch Lust und Zeit hatten. Und so kam es zustande, dass ich vollbepackt mit Rucksack und Koffer und Müdigkeit unter der Haut die gesamte Bagasch mitten in der Penn Station in Manhatten in die Arme schließen konnte. Sofort schossen mir Tränen in die Augen. Es war wie ein Traum.
Der Grund für meine Heulerei war nicht, dass diese 80 Tage so schrecklich lang waren, oder das ich Heimweh hatte - nein es war einfach die Tatsache, dass ich meine ganze Familie in so einer fremden Umgebung zu so fremden Begebenheiten wieder sehe. Schöner hätte es nicht gewesen sein können. Lisa und Ich fuhren die Rolltreppe hoch - und da standen sie einfach. Mit einem Schild mit unseren Namen drauf.

Ich hab nen Promi als Schwester :)
"Des isch d a Rasselbande" :)


Okay. Genug mit der Euphorie. Schließlich galt es binnen weniger Stunden eine Unterkunft für die zwei Nomaden unter der Truppe zu finden. Eigentlich dachten wir uns, dass wir halt einfach so mit im Hotel übernachten konnten. Blöderweise machte meine Familie aber den Fehler, dass sie an der Rezeption nachfragte, ob das in Ordnung sei. WIR dachten allerdings mehr, einfach so hineinzuspazieren, was kein Problem gewesen wäre. Nun gut - aber wir wussten uns schon auch anders zu helfen. Erstmal - genau - Starbucks - weil - freies Internet! :)
Wir kontaktieren jegliche potenziellen Personen, die wir auf der Reise kennen gelernt hatten + Couchsurfing + Airbnb. Der schnellste und uns am zuverlässigsten Erscheinende Kontakt war Oscar, ihr erinnert euch?! Der Cousin von Robert, mit dem wir nach Mexiko fuhren. Eigentlich arbeitet Oscar in Maryland, was ca 5 Stunden von NYC entfernt ist. Da er aber eh anbot uns New York zu zeigen und er Verwandte in New Yersey hatte kontaktierten wir ihn einfach mal.
Er war einfach super hilfsbereit und nett. Er bot an uns mit dem Auto abzuholen. Dafür mussten wir aber 5 Stunden Wartezeit in Kauf nehmen. Alles kein Problem. Wir gaben unsere Rucksäcke gegen ein wenig Gebühr in der Zugstation ab und verschlenderten die Wartezeit mit einem ersten laaaaangen Erkundungsgang durch New York. Aber die Stadt ist ja schließlich groß genug!
Inzwischen war es schon 23 Uhr und Oscar lies noch nichts von sich hören. Schließlich, um fast Mitternacht war er da. Also genauer gesagt, er war in der Nähe der Penn Station, jetzt mussten wir nur noch rausfinden, wo genau WIR waren. Schließlich ist der Hauptbahnhof New Yorks kein kleines Wartehäuschen mit 2 Gleisen sondern hat gefühlte 1000 Eingänge.
Am besten ist es in New York aber, sich einfach nach den Straßenblocks zu orientieren.
Und tatsächlich, wir fanden uns :) Das Wiedersehen war überaus großer Freude. So viele Wiedersehen an einem Tag schlagen schon aufs Gemüt :)
Jedenfalls hatten wir sehr viel zu erzählen und so beschlossen wir noch ein wenig - so ganz tourimäßig - am Timesquare entlangzulaufen.
Um 3 Uhr Nachts kamen wir schließlich in unserer neuen Behausung an. Und was für eine! Oscars Cousine hatte ein wirklich cooles Haus in einem Städtchen Namens Bethlehem (daneben war gleich Nazareth...Maria und Josef haben wir aber leider nicht getroffen ) in New Yersey. Wir hatten sogar ein eigenes Zimmer MIT riesigem Queensize Bett!!! Der Himmel auf Erden.
Leider mussten wir unsere himmlische Schlafmöglichkeit schon wieder um 8 Uhr Morgens verlassen. Schließlich wollten wir uns mit meiner Familie in der Stadt treffen.
Blanca, Oscars Cousine hatte bereits den Frühstückstisch gedeckt. Echter mexikanischer Breakfastburrito und extra starker Kaffee! Besser konnte der Tag nicht starten!
Central Park
Die Fahrt nach NYC entpuppte sich allerdings eher als Fernreise. Erstmal mussten wir von Bethlehem mit dem Auto ca eine Stunde an die Grenze von Yersey fahren. Dann nahmen wir den Bus, der den Hudson River Tunnel durchfährt. Nach ca 1,5 Stunden waren wir dann endlich am ausgemachten Treffpunkt.
Zusammen fuhren wir nach Dobbs Ferry. Dort wohnen alte Freunde von meinem Papa, sie sind in den 80ern von Rumänien in die USA ausgewandert. (BTW: Dobbs Ferry ist auch die Heimat von Facebook Gründer Mark Zuckerberg)



Es waren herrliche Tage. Bei Oscars Cousine fühlten wir uns fast schon familienzugehörig. Ich glaube im Herzen bin ich eine Südamerikanerin :) Ich lernte die El Salvadorische Küche kennen, erweiterte meine Schach Kenntnisse und sogar ein wenig Spanisch.
Auch die Zeit, die ich mit meiner "echten" Familie verbrachte - leider war es auf Grund der Entfernung zwischen Bethlehem und Manhatten nicht so viel, wie ich mir erhoffte - waren wunderbar. Einer der schönsten Momente war, als ich zusammen mit Lisa und Oscar den ganzen Nachmittag am Hotel auf meine Mama und meine Schwestern wartete (Papski wollte im Hotel chillen^^). Es war mir nächmlich ein großes Anliegen, meine Mama noch mal zu sehen, da es Muttertag war.
Und eeendlich - nach einer halben (oder eher ganzen) Ehwigkeit stieg sie dann aus dem Bus aus. Und machte erstmal Augen wie ein afrikanisches Kind, das zum ersten mal Schnee sieht.
Momente, die das Leben schreibt. <3

WASHINGTON
/DISTRICT OF COLUMBIA

Noch am Abend fuhren wir zusammen nach Maryland zu Oscars Haus. Da er die kommende Woche arbeiten musste, konnten wir bei ihm wohnen und zu zweit Washington D.C. erkunden.
Eine schöne Stadt, mit schönen Gebäuden. Ohne Zweifel. Aber mehr irgendwie auch nicht ;)
Und nein - Obama bekamen wir leider nicht zu Gesicht!
Museum of National History in Washinton D.C.






















In Maryland - wiedererwartend, wunderschöne Strände...

...die man aber nur durch einen 20 minütigen Pfad erreicht, wenn du dich aber durch den finsteren Wald gewagt hast...

erwartet dich ein verwunschenes Paradies.


Am Wochenende sollten wir auf eine Kommunionsfeier von Oscars Nichte mitkommen.
Auch wenn wir die Leute kaum kannten, was uns ein wenig unangenehm war - war es eine schöne Feier. Und das Kommunionskind sah bezaubernd aus!
Vom Gottesdienst hatte ich allerdings mehr "erwartet". Da er auf teils spanisch und teils englisch abgehalten wurde, dachten wir er wäre charakterlich vielleicht ein wenig südländisch.
Aber katholisch ist nun mal katholisch und somit war es eigentlich das selbe Gesäusel wie bei uns in Deutschland. Die Party danach im heimischen Garten war sehr schön. Was mich sehr überraschte war, dass viele Verwandte extra aus El Salvador herflogen - zu einem sehr teuren Flugpreis.
Ich denke die Familienverbundenheit ist bei den Mexikanern noch viel ausgeprägter als bei vielen westlichen Kulturen.
                                       oh and.... we took a nap under the house :)














Nach einer Woche in Maryland ging es zurück nach NYC. Oscar hatte beschlossen, seine freie Woche mit uns zu verbringen und mit uns neben New York auch nach Boston zu fahren, was ich wirklich sehr nett von ihm fand :)

Diesmal beschlossen wir aber, uns eine Unterkunft in zentralerer Lage zu suchen, um die Stadt besser erkunden zu können.
Da wir auf der Zugfahrt nach New York Greg kennen lernten, der uns eine Unterkunft anbot, beschlossen wir ihn zu kontaktieren.
Er sagte sofort sehr freundlich zu.
Die Lage war perfekt. Im Stadtteil Harlem und direkt an einer der Verbindungslinien der Subway.
Am ersten Tag überquerten wir die Brooklyn Bridge und erkundeten einige Teile Brooklyns.
Jedoch kann man ganz Brooklyn an einem einzigen Tag unmöglich schaffen. Mit ca 250qm und einer Population von 2,5 Mil. (zum Vergleich: München erstreckt sich über ca 310qm und hat 1,3 Mil. Einwohner) ist Brooklyn nach Manhatten der am dichtesten besiedelte Verwaltungsbezirk der ganzen Vereinigten Staaten. Wäre Brooklyn eine eigene Stadt, wäre sie die 4. größte der USA.
So groß die Stadt, so vielfältig ist sie auch. An unserem vorletzten Tag unserer ganzen Reise liefen wir einen Teil der Bedford Ave. entlang. Und ich schreibe absichtlich "einen Teil." Die Straße ist mit 10,2 Meilen (ca. 16,4 km) die längste Brooklyns. Am nördlichen Ende ist das Trend- und Künstlerviertel angesiedelt. Mit coolen Shops, kreativen Cafés und Restaurants und tollen Galerien inmitten alten Backsteinhäusern und ehemaligen Fabrikgebäuden. Hier bekommt man einen wunderbaren Eindruck der Brooklyner Schickeria.

Schickeria deswegen, weil ich finde, dass der Brooklyner sich durchaus was drauf einbildet dort zu wohnen. Sehen und Gesehen werden. Dementsprechend sind auch die Preise. Die Marke "Brooklyn" kauft man dort gleich mit.
 Verglichen mit San Francisco, was durchaus auch eine beeindruckende Kunst- und Modeszene zu bieten hat und locker mit Brooklyn mithalten kann - wird dort mit erhobenem Hauptes und dem Smart Phone in der einen, den Starbucks Becher in der anderen Hand rumgelaufen. Im Kalifornischen Hippiemekka wird der Stolz mit einem Lächeln im Gesicht gezeigt, dem Fahrradlenker in der einen, der Zigarette (was da auch immer für Tabak drin is) in der anderen Hand.
Was ich damit sagen möchte: In New York scheinen die Leute einen eitlen Stolz zu haben, in San Fran einen selbstbewussten Stolz. Scheißegal was andere denken.














Schließlich liefen wir eine ganze Weile die Bedford Ave. entlang bis wir - ganz plötzlich von einem Block in den nächsten - ins Judenviertel gelangten, was unverkennbar war. Jeder lief in der typischen Tracht herum. Die Männer mit Zylinder und gelockter Strähne ums Gesicht, die Frauen hochgeschnürt und knielangem Rock. Ja sogar die Kinder trugen diese Kluft. Irgendwie war es ein wenig unheimlich, aber auch interessant. Man fühlte sich wie in eine andere Zeit zurückversetzt.
Ja, so gegensätzlich kann in Amerika eine einzige Straße sein.



Und somit zurück nach Manhatten. Die restlichen Tage verbrachten wir im Central Park, Metropolitan Museum oder Timesquare.

Einmal fuhren wir mit der kostenlosen (ja es gibt auch kostenlose Dinge in New York) Fähre vom südlichen Ende Manhattens (Stadtteil Battery Park) rüber nach Staten Island. Das eigentliche Highlight dieser ca 15 minütigen Fahrt war natürlich der Blick auf die Statue of Liberty.
Das sind so Momente, da wird man sich manchmal erst bewusst, auf welchem Punkt dieser Erde man in dieser beschissenen Sekunde eigentlich gerade ist.


Herzallerliebst :) Kunst am Bau nennt man das wohl


Eine beliebte Abkühlung im Sommer. Im Mai war es in New York schon um die 30°C


...im METROPOLITAN MUSEUM









FINANCIAL DISTRICT

Danach liefen wir im Financial District umher und schauten uns natürlich auch die Fortschritte am Bau des neuen World Trade Centers. Der Plan ist es, neben der Gedenkstätte und eines Museums 7 neue Skyscraper zu errichten. Der höchste Tower, "One World Trade Center" soll am Ende 1776 Feet (ca 541m) hoch sein und damit das höchste Gebäude der Vereinigten Staaten Amerikas werden. (Vergleich: Der derzeit höchste Tower weltweit ist der Burj Khalifa mit 882 m).
Wir diskutierten: Wenn wir die zu entscheiden hätten, die Tower nach dem Angriff 2001 nochmal aufzubauen oder es seien zu lassen, was würden wir tun?!
Ich persönlich hätte zu viel Angst das Risiko einzugehen, dass ein ähnliches Szenario nochmal passieren würde.
Aber es liegt nunmal in der Natur des Menschen, nicht aufzugeben. Besser seien zu wollen als der andere. Mit Statussymbolen der Welt zu zeigen wer man ist und was man hat. Größer, schneller, weiter, höher. Bis zur Superlative.
Fragt sich nur, wann der Mensch aufgibt an die Superlative der Natur heranzukommen und anstatt gegen sie zu arbeiten mit ihr zu arbeiten. Vielleicht wenn es zu spät ist?

Abends machten wir es uns meist mit Greg zusammen in seinem Apartment gemütlich. Greg lässt sich zur Zeit vom Staat seinen Alltag bezahlen, ist auch ganz glücklich damit. Er besitzt viele Talente und Interessen, hat den Großteil seines Mobiliars selbst getischlert, malt gerne und spielt einige Instrumente. Wir verstanden uns gut, auch wenn ich seinen Gedanken manchmal nicht ganz folgen konnte - oder wohl eher seinen Gedankensprüngen. Neben leckerem Salzpopcorn und Wein genossen wir unsere Abende auch mit ein wenig Grünkraut im Glimmstängel. Ich denke, Greg konsumierte davon definitiv zu viel und so kam es am 3. Abend dazu, dass er uns aus heiterem Himmel aus seiner Wohnung warf. "Bad vibrations, I can't get along with this anymore...sorry you have to go now"... Keine bestimmten Gründe, er fing an Ausreden zu erfinden, wie zum Beispiel er denke, dass wir seine Schlüssel nachgemacht hätten, ihn anlügen würden, keinen Respekt haben.
Ich möchte darauf nicht näher eingehen, es war einfach diese Tatsache die mir klarmachte, dass es - in welcher Situation auch immer - es wahnsinnig schwer ist diesen schmalen Grad zwischen Vertrauen und Naivität zu finden. Entweder man gibt sich geschlossen und übervorsichtig, oder man entwickelt eine gute Menschenkenntnis. Ich tendiere zu letzterem. Auch wenn es manchmal schwer ist, einen Menschen einzuschätzen sollte man wirklich auf sein Bauchgefühl hören wenn es um Vertrauen bei Personen geht, die man erst seit ein paar Tagen - oder sogar erst seit ein paar Stunden kennt.
So viele wirklich liebenswerte, vertrauenswürdige und hilfsbereite Menschen wir auf unserer Reise kennen gelernt haben - es sind auch immer schwarze Schafe dabei.
Dennoch sollte man den Glauben an das Gute im Menschen nicht verlieren.
Als wir das erste mal auf unserer Reise Couchsurfing benutzten - in Vancouver - waren wir vollkommen überrascht als uns unser Host anbot, statt in einem teuren Restaurant zu speisen etwas für uns zu kochen. So war es aber danach bei wirklich vielen Couchsurfing Unterkünften. Man gibt, ohne zu erwarten, eine Gegenleistung zu bekommen. Beziehungsweise ohne zu erwarten, einen sächlichen Gegenstand als Gegenleitung zu bekommen. Dadurch wurden wahnsinnig schöne zwischenmenschliche Beziehungen innerhalb kürzester Zeit aufgebaut. Egal wo man hinkam, man fühlte sich - meistens jedenfalls - wie in einer großen Familie, die auf der ganzen Welt verstreut ist.
Deswegen überraschte es mich im Nachhinein um so mehr, dass ich in Vancouver so verwundert war dass mir jemand ganz umsonst nicht nur eine Unterkunft sondern auch eine warme Mahlzeit anbot und uns mit Freude die Gegend zeigte.
Dass wirklich viele Menschen nicht mehr an das Gute im Menschen glauben, macht mich traurig. Es macht mich wütend auf das, zu was uns die Erfindung "Kapitalismus" erzogen hat.

Jedenfalls, als wir nun - völlig perplex - um 10 Uhr Nachts und vollbepackt in Manhatten standen wussten wir erst nicht was zu tun. Schließlich fuhren wir mit dem letzten Bus rüber nach New Yersey wo Oscars Auto stand. Wir schliefen bis halb 5 Uhr früh und fuhren nach Boston, wohin wir eigentlich erst um 7 Uhr von Gregs Wohnung aufbrechen wollten.



BOSTON/MASSACHUSETTS


Naja, aber Not macht eben erfinderisch und so fuhren wir ca 5 Stunden lang nach Boston/Massachusetts. Mit dem Fahren wechselten wir uns ab. Zunächst war mir ein wenig Bange. Fremde Verkehrsschilder, Automaticauto. Letzteres war wirklich ein Kinderspiel, kein Wunder das man hier schon mit 16 den Führerschein machen kann. An die Verkehrsordnungen muss man sich erst mal gewöhnen, vor allem an die Geschwindigkeitsbegrenzung ;-) oder auch dass man auf den Highways sowohl von links als auch von rechts überholen darf.














Boston ist mit 617.000 Einwohnern die größste Stadt Neuenglands und gerade durch seine Elite-Universitäten Harvard und MIT eine der wohlhabendsten und kulturell reichsten Städte der USA. Den Reichtum merkt man nicht nur am Stadtbild, sondern auch an den Leuten. Ziemlich untypisch für amerikanische Städte - und das muss man einfach sagen - ist das in Boston weit weniger fettleibige Menschen unterwegs sind. Im Gegenteil, es scheint als wäre die gesamte Bevölkerung draussen und joggt, fährt Fahrrad oder übt sontige sportliche Betätigungen aus.
Über den Charles River gelangt man ins Studentenviertel der Stadt. Neben dem beeindruckenden Areal der Harvard Universität machen aber vor allem die Studenten dort das Ambiente aus. Ideenreich, artistisch und modern wirken die Straßen und ihre Geschäfte. Dazu hatten wir noch wunderbares Sommerwetter.


PROVINCETOWN - CAPE COD/MASSACHUSETTS


Nach einer Nacht in Boston fuhren wir auf nach Cape Cod, ein ca 1000 km² Halbinselstreifen im Süden Massachusetts. Wir fuhren - immer entlang der Küste - bis zum Ende dieses Streifens, ins Städtchen Provincetown. Der schnuckelige Touristenmagnet entpuppte sich als überraschenderweise als Schwulen- und Lesbenstadt :) Was wirklich schön anzusehen war. Überall gleichgeschlechtliche Paare, Hand in Hand die Straßen entlanglaufend, jung und alt, verrückt bekleidet oder aber auch ganz normal. Da machten wir natürlich mit :)



schöne Kunst gibts auch!


Lisa und Oscar wollten unbedingt Hummer essen gehen - eine typische Spezialität hier an der Küste. Also gesellte ich mich brav zu ihnen und sah - besonders bei Lisa die so was noch nie ausprobiert hatte und ziemlich hilflos beim Knacken und Ausnehmen des Tieres war - zu. Meine 6 Austern waren vergleichsweise schnell gegessen.
Es war ein wunderschöner Tag am Ende der Welt. Ok zumindest am Ende des amerikanischen Kontinents. Meine ernsthafte Sucht nach Seeluft wurde fürs Erste gestillt.
Der letzte Tag mit Oscar war angebrochen. Es ist schon ein wenig komisch. Man lernt einen Menschen durch einen ganz unverhofften Zufall kennen (ok Zufälle sind immer unverhofft, aber da diese ganze Reise aus   Zufällen bestand, sind einige davon erhofft (wie z.B. ganz zufällig doch noch eine Unterkunft oder Mitfahrgelegenheit zu finden) und andere wiederum sind unverhofft), versteht sich auf Anhieb auch wenn 12 Jahre Altersunterschied dazwischen liegen und gelangt dadurch zu vielen wunderbaren Ereignissen.
Wir waren die "Gypsie Gang", das "Wolfpack" - Superman, Spiderman und Catwomen.
Schließlich fand die große, kleine Zelebrierung der Verabschiedung statt. Ganz schlicht, am Port Authority Bus Terminal mitten in Manhatten. Zwei Packungen Jellybeans. Eine Umarmung.
So viele Verabschiedungen in so einem kurzen Zeitraum, das geht schon auch aufs Gemüt. Wir mussten Lebwohl sagen zu den schönsten Plätzen, den fabelhaftesten Ausblicken, den rührendsten Geschichten, den freiesten Gedanken - aber vor allem - den wunderbarsten Menschen. So viele Begegnungen, die einen prägen, einen inspirieren, einen beflügeln, einen bestärken in dem was man vorhat, was man schaffen will in seinem Leben - das noch so verdammt lang und ungewiss ist.


THE LAST HOURS...


Die letzten Stunden verbrachten wir auf Conny Island, ein Inselabschnitt im Süden Brooklyns. Der Platz versprüht den fabelhaften Charme eines verlassenen, runtergekommenen Jahrmarktes gemischt mit Karibikflair, dank aufgeschüttetem ultraweich-weisem Sandstrand.
Ein weiteres missglücktes Beispiel scheinfromm erstellter Naherholungsgebiete für die gestressten Affen aus dem Großstadtjungle.
Trotzdem waren es wunderschöne, letzte Stunden. Wir schlenderten am Meer entlang, beobachteten einen Farbenkünstler, der eine ca 800 m lange Wand mit einem beeindruckendem Unterwasserbild schmückte, schwelgten in Erinnerungen, aber auch in der ungewissen Zukunft, die uns erwartet. Dann genossen wir unseren letzten amerikanischen Mc-Flurry Oreo, fuhren zur Gondel (fährt für 2,20 $ von Manhatten nach Roosevelt Island, was ein kleiner Inselstreifen vor Queens ist) und flogen über die Dächer der Stadt, die einst für viele der Inbegriff für Freiheit bedeutete. Der Grad zwischen Glück und Tristesse - schmaler wie dort ist er wahrscheinlich nirgends. Und trotzdem begriff ich dort, was Freiheit für mich ist.



Der Weg zum John F. Kennedy- Flughafen war turbulent und hektisch, wodurch wir glücklicherweise kaum Zeit für große Gefühlsausbrüche hatten. 6 Stunden Flug - Umstieg in Paris - und nach weiteren zwei Stunden landeten wir nach genau 91 Tagen wieder auf heimischem Boden.


BERLIN/BERLIN

Der Grund für unsere Entscheidung, nicht sofort ganz nach Hause zu fahren war neben der peinlichen Erkenntnis noch nie in der Hauptstadt des eigenen Landes gewesen zu sein das beängstigende Gefühl, der Hardcore Cut von dauerhafter Reise-Extase in die völlig gewohnte und bekannte Umgebung zu wechseln, könnte einen in eine tiefe Depression versetzen.
Also beschlossen wir, uns ganz langsam wieder an den Gedanken "Alltag" ranzutasten.
In Berlin hatten wir eine super Unterkunft bei einem Brasilianer, der seit 2009 in Berlin studiert. Selbst ein Bett stand uns zur Verfügung und sogar zwei Schmerzmittel gegen das Amerikafernweh namens Marissa und Peter. Das Geschwisterpaar aus New York war ebenfalls Couchsurfing Gast und wir verstanden uns prächtig mit ihnen, machten das Berliner Nachtleben unsicher, kosteten typisch Deutsche Speisen und schlossen damit einen weiteren Knotenpunkt im internationalen Bekanntennetz. Schaden kann's nie :)

Noch ein weiterer unverhoffter Zufall war, nach 4 Jahren eine Bekanntschaft aus meiner Frankreich Sprachreise wiederzutreffen :) Facebook sei wieder mal Dank!
Berlin hat mir sehr gut gefallen. Ein wunderbares Städtchen (Berlin kam mir nach New York irgendwie klein vor) mit schöner Kunst, interessanten Leuten und wirklich einmaligen Tanzlokalen, die mein Electro Herz höher schlagen liesen.

Reichstag

Holocaust Gedenkstätte

Unsere große Leidenschaft: Jumping Pictures :)

4 Tage Hauptstadterkundung. Und weiter gings für 10 € (über www.mitfahrgelegenheit.de) nach


Blick vom MDR Turm

LEIPZIG/SACHSEN

.........Okay ich versuch' mich ja schon kurz zu fassen.
Leipzig - eine wirklich schöne Stadt - lies das Reisefieber nochmal mehr ansteigen. Unser Host nämlich - André - war ein Jahr in Südamerika unterwegs und steckte uns mit seinen Erzählungen mit dem fiesesten Virus an. Nächstes Ziel: Definitiv Südamerika.
Völkerschlachtsdenkmal
Er setzte sich auch wirklich für eine liberalere und ökologischere Welt ein. Zum Beispiel unternahm er regelmäßig Müllcontainerleerungsaktionen von Supermärkten, dessen Erwerbnisse dann unter anderem an die Tafel weitergegeben wurden.
Erkennt ihr die zwei Gegensätze, die die Figur links verbindet? Ja genau, Braun und Rot
....eine prächtige Alternativ-politisch Denkende Energie ist in ganz Leipzig zu spüren
Auch nahm er uns zu einer Vorlesung in der Uni mit. Thema: Bolivien. Aber komplett auf Spanisch.
War aber wirklich interessant! Dank einem äußerst bilderreich ausgeschmücktem Vortrag und meinen mäßigen Französischkenntnissen verstand ich sogar was :) Und allein schon die Tatsache, dieser wunderschönen Sprache zu lauschen war es wert.


Für weitere 15 € fuhren wir nach


PRAHA/CZECH REPUBLIC


Diese drei letzten Tage hier sind kurz zusammengefasst: Party Hard :)
Okay, am ersten Tag unternahmen wir auch ein wenig Stadterkundung und begaben uns sogar in ein äußerst skurilles Museum, aber das Ende unserer Reise sollte nochmal gebührend gefeiert werden.
Unsere Unterkunft war wieder einmal spitze. Alexandre ist eigentlich Franzose, arbeitet aber seit ein paar Monaten in Prag als Marketingmensch und wohnt mit einer Chinesin zusammen, die uns wirklich leckere Reis-Mandel-Milch machte. Alex hatte für eine Nacht noch eine weitere Couchsurferin unter seiner Obhut. Ruth aus Barcelona, die aber gerade ein Au-Pair Jahr in Würzburg macht und gerade ihre Freizeit mit Städtebesichtigung verbringt. Zusammen bildeten wir für die letzten 3 Tage eine super Kommune!




Ich weis jetzt nicht, ob jetzt bei diesem ganzen euphorischen Gefasel noch ein prunkvoller Abschlusssatz nötig ist. Ehrlich gesagt fällt mir auch keiner ein.
Doch, vielleicht dieser hier: ALLES LEBEN - ALLES LIEBEN - NICHTS BEREUEN.
Das ist mein Lebensmotto und wird es auch für immer sein, schließlich hab ich es auf meiner Brust mit schwarzer Farbe eingravieren lassen.
Also, wenn ihr von mir mal Sesshaftigkeit und Unspontanität erwarten wollt: Pech gehabt, weil zum Weglasern geh ich sicherlich nicht! 

Tumblr_m5vsjqqc9x1ryd1dco1_500_large




















Anm.: Auch wenn es das Ende einer Reise ist, werde ich trotzdem meinen Blog weiterführen - mit vielen interessanten, skurrilen, betörenden, tristen, melancholischen, barbarischen Dingen.
Lesbar oder nicht - das müsst ihr entscheiden. Doch die Kunst des Wortes liegt ja schließlich auch im Auge des Betrachters!