Donnerstag, 17. Oktober 2013

Die organisierte Unverantwortlichkeit

Hase macht auch was er will :D
Quelle: http://weheartit.com/entry/80785387/search?context_type=search&context_user=httpleila&page=11&query=liberty

"Die organisierte Unverantwortlichkeit".
Dieser Titel eines Buches, welches ich gerade lese, klingt so herrlich paradox und es steckt doch so viel Wahres dahinter.
Eigentlich ist er im Buch eher auf unsere pseudoliberale Marktwirtschaft bezogen. Er handelt über die Modernisierung der Barbarei, den industriellen Fatalismus. All solche Dinge.

Dennoch musste ich während des Lesens immer wieder Parallelen zu unserer sozialen Welt feststellen. Und zwar zur sozialen Welt eines jeden Individuums.

Wir lassen uns leiten von Normen und Regeln. Vom Mainstream, den uns einerseits die Gesellschaft entwickelt und dem, den uns andererseits die Medien vorzeigen. Das ist nichts Neues. Dennoch müssen wir uns es tagtäglich ins Gewissen rufen. Denn der Mainstream hat schon lange in unserem Alltag Einzug gefunden. Und wir handeln unbewusst, ja gar manchmal zwanghaft nach dessen Mustern. Er ist zur Verantwortung geworden. Menschen haben es sich zu ihrer Verantwortung gemacht, einen regelmäßigen Trend zu setzen.

Sowohl in den Boulevardzeitschriften, als auch in den Gesprächen unter Leuten stoßen wir auf Wörter wie „müssen“, „sollen“, „verbieten“, „nicht dürfen“. Es sind gängige Wörter, die sich in Jedermanns Wortschatz wiederfinden.
Jedoch, SOLLTE das Wort „müssen“ nicht ausschließlich in Verwendung mit wirklichen Grundbedürfnissen gebracht werden? Also der naturell begründeten Notwendigkeit von Dingen wie Essen, Trinken und Sexualtrieb.
Und dieses „nicht dürfen“, hat uns das nicht schon immer gestört, als wir noch unter der Obhut unserer Erziehungsberechtigten standen?
Diese Wörter sind masochistisch. Ja – sie sind selbstzerstörerisch. Sie zerstören die Person selbst und damit den Liberalismus einer Gesellschaft.
 Diese Wörter sind wie ein Schalter, der bei Umlegen eine Alarmglocke in unserem Gehirn auslöst. „Nein, das darfst du nicht!“ 

Es ist ein Teufelskreis. Ich meine damit nicht das „sich Gehenlassen“. Nein, das ist etwas ganz anderes. Beziehungsweise hat es schon damit zu tun. Es ist das Resultat daraus, wenn man zwanghaft versucht, sich an die Norm anzupassen um derer gerecht zu werden - es aber bei einem missglückten Versuch bleibt. Tagtäglich. Irgendwann gibt der Körper auf. Dann lässt man sich gehen.

Was also tun? Anfangs wird es eine Zeit dauern, sich NICHT anzupassen. Es soll damit nicht mit allen Mitteln und an allen Ecken und Enden der Gesellschaft revolutioniert und boykottiert werden. Es soll akzeptiert werden. Es soll toleriert werden. Akzeptanz und Toleranz von anderen Menschen aber vor allem von sich selbst….hm, da ist jetzt sogar mir ein „soll“ rausgerutscht. Jedoch, sind Eigenschaften wie Akzeptanz und Toleranz eigentlich ganz selbstverständlich? Darüber lässt sich streiten. Vielleicht waren sie es einmal vor langer Zeit.

Jedenfalls ist das Freie Denken ein ewiger Prozess. Und deswegen ist es auch eine organisierte Unverantwortlichkeit. Weil wir es verlernt haben und es eine gewisse Organisation braucht, um an seinen für sich befriedigenden Punkt der Freiheit gelangt.
Lasst uns also unverantwortlich sein. Lasst uns nicht NICHT dürfen. Lasst uns ein Stück freier werden. Tag für Tag.




Hier ein wunderschöner Text eines wunderschönen Liedes des Singer-Songwriters Eddie Vedder (auch Teil des Soundtracks des ebenfalls wunderschönen Films „Into the Wild“)



On bended knee is no way to be free
lifting up an empty cup I ask silently
that all my destinations will accept the one that's me
so I can breath

Circles they grow and they swallow people whole
half their lives they say goodnight to wive's they'll never know
got a mind full of questions and a teacher in my soul
so it goes...

Don't come
closer or I'll have to go
Holding me like gravity are places that pull
If ever there was
someone to keep me at home
It would be you...

Everyone I come across in cages they bought
they think of me and my wandering
but I'm never what they thought
got my indignation but I'm pure in all my thoughts
I'm alive...

Wind in my
hair
, I feel part of everywhere
underneath my being is a road that disappeared
late at night I hear the trees
they're singing with the dead
overhead...

Leave it to me as I find a way to be
consider me a satelite for ever orbiting
I knew all the rules but the rules did not know me
guaranteed...