Donnerstag, 19. April 2012


Buen Provecho!

Sorry dass ich 3 Wochen lang verschollen war....oder wie lange ist es jetzt her seit meinem letzten Blogpost?!...Es ist viel passiert. Jedoch ist nicht das der Grund, dass ich so lange nicht mehr gebloggt habe.
 Mein Laptop hat kapituliert. Er hatte einfach keine Lust mehr. Und das nach 2 Wochen in Benutzung. Der Bildschirm funktionierte auf ein Mal nicht mehr. Schwarze Flecken... der Rest grau. Ohne das ich irgendwas gemacht habe. Die Frau im Reparaturbuero sagte, es koennte sein, dass er mit einem Magneten in Kontakt kam. AHA. Naja jedenfalls haette die Reparatur 340 $ gekostet, meine Garantie konnte ich nicht nutzen, da ich ihn ja haette einschicken muessen, was ca 4 Wochen gedauert haette und ich an keinem Ort so lange bleibe. Ich war erstmal verzweifelt. Lag am Boden wie ein Stueck Dreck und haette heulen koennen. Aber was nutzt das schon?! Eine Freundin schrieb mir den Satz: "Willst du jetzt wegen etwas, das man ersetzen kann das missen, was nicht ersetzbar ist?!" (Danke Nati :)
Nun darf ich den Laptop von Robert benutzen, bei dem wir gerade wohnen. (was der Grund dafuer ist, wieso ich keine Umlaute und scharfe s schreibe)
Diesen Blog nicht weiter zu machen, waere ungefaehr so, ein selbst gebasteltes Weihnachtsgeschenk nicht rechtzeitig fertig zu bekommen. Ein Projekt nicht fertig zu stellen.

Jaja so ist das....aber nun schluss mit der Laptopsache....los gehts mit weiteren 3 Wochen USA-Deluxe!

San Franciscooooo

26. Maerz - 8. April



Ach ja....das hab ich ja auch noch gar nicht erzaehlt. Wie ueberaus empfehlenswert das Busunternehmen Grayhound ist. NICHT. Tja weil gerade als ich den letzten Blogeintrag gepostet hatte, ist unser toller Bus kaputt gegangen. 4 Stunden Warterei im Nirgendwo. Regen. Verranzte Sitze. Muedigkeit.
Aber was solls. Nachdem wir dann endlich in Sacramento ankamen, wo wir nochmal umsteigen mussten hies es dann ploetzlich: Der Bus nach San Francisco ist jetzt voll, ihr muesst auf den naechsten warten. Tja der kommt halt erst in weiteren 4 Stunden.
Ich haette ausrasten koennen. Leider brachte selbst die wunderbarste amerikanische Flucherei nichts. Alles was sie uns als Entschaedigung gaben, war ein 7 $ Essensgutschein.
Wenn du in solchen Situationen bist, musst du dir immer wieder ins Gewissen rufen, dass alles seinen Sinn hat. Auch in dieser Situation. Als wir naemlich unser 7 $ Delikatessenfras uns zu Gemuete fuehrten, lernten wir Ray und Wendy kennen. 4 Stunden Warterei sind noch nie so schnell vergangen! Diese Seite mag ich an den Amerikanern so. Kein jammerndes, muerrisch daherblickendes Gesicht und "alles ist scheise" Gelaber, nein man macht das Beste aus jeder Situation. Lernt Leute kennen, Geschichten kennen, Minuten, die man nie wieder vergessen wird!

Als wir nun endlich, nach 36 Stunden in San Francisco ankamen war die erste Station: International Hostel! Ach wie schoen ist es, anzukommen und sich in ein quietschendes, verranztes Hochbett zu legen! Aber wir waren froh um jeden Schlafplatz.
Der erste Morgen: Fruehstueck war im Preis mit inbegriffen, so sagte man uns. Bereit gestellt wurde ein 5 kg Pencakespulversack incl. Sirup! Dieses Pulver ruehrte man mit Wasser an und versuchte dann in einer mit Oel verkokelte Pfanne ca 2 cm dicke Teigladen herzustellen und diese anschliesend mit Sirup zu traenken, um den Teiggeschmack ein wenig zu mindern. Satt war ich nicht, dafuer war mir schlecht. Aber hey besser als gar nichts! Dafuer lernten wir einen super netten Australier und eine Deutsche kennen!
San Francisco, auch San Fran, Francis oder SF genannt ist einfach eine wunderbare, einmalige, unbeschreiblich schoene Stadt! Die Klischees sind ungelogen. Die typischen Wohnhauser, die Cable Cars, der Pier mit dem Blick auf Angle Island und Alcatraz, Hippies ja und auch ueberall Grasgeruch :)
San Francisco ist diese Stadt, in der jeder mit einem Laecheln durch die Strasen laueft. No one cares about nothing. Jeder zieht das an, worauf er gerade Lust hat. Selbst die Penner haben hier Style!
Noch dazu zahlreiche kleine Cafes und Restaurants und tausende Second Hand und Vintage Laeden wohin das Auge reicht!
Even though the weather wasn't that warm, the sky was amazing for taking some great pictures....and look at the sea lions!






Amy Winehouse garbage!
 DIE Hippiestrasen schlechthin sind Haight und Ashbury. Jeder Laden fuer sich einzigartig!
Nach 2 Naechten im Hostel zogen wir weiter zu unserer ersten Couchsurfing Station.
Juan ist 28 und wohnt in einem wunderschoenen Apartment auf der Broderick Street. Er ist Architekt und hat schon so ungefaehr halb China gebaut. Einfach verrueckt!
Am Abend sind wir gleich mal in eine koreanische Bar mit 2 Freunden von ihm gegangen. Nach unseren Ausweisen hat niemand gefragt. Da nimmts in Kalifornien irgendwie niemand so streng :) Tatsache ist aber, das die Amerikaner weit aus weniger Alkohol vertragen als die Deutschen! Oktoberfest sei dank :D
Am naechsten Abend nahm er uns auf eine Modenschau mit. Es war eher eine Art Modemesse unterstuetzt von Jean Paul Gaultier, auf der aufstebende Designer ihre Werke zeigten. Man konnte sich dort auch verrueckte Frisueren machen lassen. Lisa hats gleich ausgenutzt und sah danach aus wie ein blondiertes Huhn :D



Das naechste Highlight: Golden Gate Bridge!

Wir haben uns dazu entschlossen, die Bruecke mit dem Fahrrad zu ueberqueren, also ab zum Bike Rental.
Wenn man sich einmal den Weg durch die ueberfuellte Touristenmengen am Pier durchbahnt hat, ist die Natur und der Ausblick aufs Wasser einfach ueberwaeltigend. Die Golden Gate Bridge stets im Blick fuhren wir also immer Berg auf bis zum Anfang der Bruecke. Anstrengend war es, aber man wird mit einem wunderschoenen Ausblick auf ganz San Francisco belohnt und dem Gefuehl gerade auf einer der beruehmtesten Bruecken der Welt zu stehen!
Auf dem anderen Ende erwartet einen ein niedliches Dorf nahmens Sausalito.
Danach machten wir kurz auf einer Bank Pause und ueberlegten uns, dass es vielleicht doch mal keine so schlechte Idee waere, auf die Karte zu schauen...ok hm das Ding errinnerte eher an eine Schnitzeljagd Karte oder so. Wir fragten ein Ehepaar nach dem Weg. Leider kannten sie sich hier auch nicht so gut aus, aber sie waren einfach so super nett. Der Mann rannte zurueck zum Hotel um eine bessere Karte zu holen, derweil quatschten wir mit der Frau und fanden heraus, dass sie auch ein Airbnb Host ist. Zusammen studierten wir ausfuehrlich die Karte und hofften, dass wir rechtzeitig am anderen Ende ankamen um die letzte Fahere zu erwischen. Sie gaben uns sogar ihre Handynummer um uns im Notfall mit dem Auto fahren zu koennen!....Also ganz ehrlich: wer wuerde sowas in Deutschland machen?!
Eigentlich waren wir schon auf dem richtigen Weg nur das verwirrende war, dass man wirklich oft einfach neben den Autos auf dem Highway faehrt. Mit Fahrradwegen habens die hier irgendwie nicht so :D






Schlieslich kamen wir noch rechtzeitig, ausgepowert aber gluecklich und ueberwaeltigt von der schoenen Natur am Hafen an und konnten die Fahrt zurueck nach San Fran geniesen.

 


Am Abend mussten wir gleich unsere Sachen packen und weiter zur naechsten Couchsurfingstation. Auch wenn wir uns mit Juan super gut verstanden und er sagte, dass wir so lange bleiben konnten wie wir wollten ist es doch immer ein wenig unangenehm wenn man fuer mehrere Tage das Wohnzimmer einer fremden Person zu einem Deckenlager umgestaltet und bei ihm ganz umsonst haust.
Deswegen: Weiter gehts ins nachste Erlebnis!
Unsere naechsten Gastgeber heisen Rusana und Jason. Ein wirklich junges Ehepaar (24 und 27). Rusana ist Russin und arbeitet fuer Twitter (!!!). Jason ist eigentlich aus Ohio und studiert Russische Literatur und macht gerade seinen Doktortitel.
Die beiden waren super nett. Wir blieben weitere 5 Naechte bei ihnen. Am zweiten Abend kam eine weiterer Couchsurfer. Antoine aus Quebec. Am Abend machten wir eine "kleine" Nachtfahrradtour bis runter zum Strand. Rusana kannte eine Strase, die in der Nacht kaum befahren ist. Stets bergab fuhren wir also zu viert durch San Francisco. Ich fuhr abwechselnd im Stehen und im Sitzen, da mein Fahrrad viel zu gros war, das Absteigen war jedes mal eine kleine Akrobatennummer :)

Am Strand entdeckten wir durch Zufall eine Gruppe, die gerade ein Lagerfeuer machte! Diese Zufaelle immer.....die schoensten Minuten des Tages!
Danach machten wir noch eine gemuetliche Huukah+ (Shisha) Runde.
So gut wir uns auch wieder mit diesen zwei Menschen verstanden, 5 Nachte waren eine lange Zeit. Deswegen buchten wir fuer die letzten zwei Naechte ein Hostel. \
Ok das Hostel lag in einer Strase, wo ich mich Nachts nicht so gerne aufhalten wuerde und war ebenfalls wunderbar heruntergekommen. Aber was solls, die Betten waren bequem und es gab sogar Donuts und Bananen zum Fruehstueck!
Es war ein sonniger Tag und so beschlossen wir, ein letztes Mal zum Dolores Park zu fahren. DER Hippie Park schlechthin! Dort versammelt sich die halbe Jugend San Franciscos. Man macht zusammen Musik, trinkt und raucht ein bisschen und feiert das Leben.
DOLORES PARK

Was ich allerdings nicht vermutet haette, ist das Klima in SF. Eigentlich herrscht das ganze Jahr ueber die gleiche Temperatur. Ca 15 - hoechstens 25 Grad, sehr oft windig und in der Nacht ist es sehr kalt. Oktober ist der schoenste und waermste Monat.

Das mit dem Couchsurfing ist auch immer so eine Sache...du darfst ganz umsonst bei einem fremden Menschen uebernachten. Darfst sein Bad benutzen und seine Kueche. Bekommst sogar einen Schluessel. Das bedarf eine Menge Vertrauen! Da fuelten wir uns schon ein wenig schlecht, wenn wir einfach so gehen wuerden ohne uns mit einer kleinen Geste zu bedanken. Deswegen luden wir Rusana und Jason zum Essen ein, in das Indische Restaurant vom ersten Abend in SF. Wir veranstalteten eine Art Indisches Festmahl mit lauter koestlichen Leckereien.
Rusana and Jason trying to do some fake shooting on a TV screen
Danach verbrachten wir noch den ganzen Abend mit den zweien. Wir gingen zur Lombard Street, eine Strase, die sich quer durch einen Berg hinaufschlaengelt. Oben angekommen kletterten wir einen weiteren Huegel hinauf, wo uns eine wahnsinns Aussicht auf die Stadt erwartete. Zusammen die weedpipe angezuendet, so hatte dieser Moment einen noch schoeneren Effekt :)....Ich glaube Gras ist in San Francisco so ueblich wie in Bayern Bier!...Das gehoert einfach dazu in der Hippiestadt schlechthin!
Sonntags luden wir Juan, ihr erinnert euch der Architekt aus der Broderick Street zum Brunch ein. Er durfte das Restaurant ausschen. Es war zwar nicht gerade guenstig und besonders am Sonntag proppevoll mit Gaesten, aber das Essen war einfach delikat! Ich bestellte Eier Benedikt, Lisa Pancakes (wie immer) und Juan French Toast. Ein paar wunderbare Stunden um auch diesem Couchsurfing Host/Freund zu danken.

Auf in den Knast: Alcatraz.

















Can you find the fake head under the blanket?
Ok 28 $ zu zahlen um sich ein Gefaengnis anzuschauen mag schon ein wenig komisch sein, aber es war auf jeden fall sein Geld wert!
Wir fuhren mit der Faehre auf die Insel. Im Preis war eine Audio Guide Tour mitinbegriffen. Das heist anstelle einer Fuehrung setzt man sich Kopfhoerer auf und kann alleine durch die Gaenge laufen. Ich persoenlich finde diese Art um einiges besser, da man sich so viel Zeit lassen kann, wie man will und die Audio Tour auch auf Deutsch verfuegbar ist.
Wusstet ihr zum Beispiel, dass am 11. Juni 1962 Frank Morris, John Anglin, and Clarence Anglin sich eine Art Bohrmaschine aus einem simplen Metallloeffel, einem Centstueck und einem Motor aus einem gestohlenen Staubsauger zusammenbastelten und sich so ein Loch in die durch Feuchtigkeit geschaedigte Betonwand bohrten?!
Was viele auch nicht wissen ist, dass auf Alcatraz nicht nur die Gefangenen lebten, sondern auch die Wahrter mit ihren Familien. Die Kinder fuhren ganz selbstverstaendlich jeden Tag mit der Fahre rueber nach San Francisco um dort auf die Schule zu gehen.
Die Flora und Fauna auf der Insel sind ebenfalls sehenswert. Unberuehrte Natur und eine riesige Vielfalt an Voegeln und Insekten.
Ihr koennt sicher nachvollziehen, wie schwer es uns viel diese wunderbare Stadt zu verlassen. Sogar die dreckigen Ecken haben hier ihren Charme. In dieser Stadt habe ich mich daheim gefuehlt. Hier muss sich niemand verstellen, hier kann man sein wer man ist. Everyone's unique. Hier sagen sich Fuchs und Hase Gute Nacht.



Los Angeles

9. - 15. April








Ueber Nacht fuhren wir 5 Stunden von SF nach Santa Monica und dann weitere 2 Stunden mit dem Zug nach LA. Dort begrueste uns typisches California Wetter. Brennende Sonne, dass man sich einfach nur fallen lassen will und alle Viere von sich strecken will.
Wir fuhren zu unserer Couchsurfing Station. Eine arabische Familie mit 3 kleinen Kindern. Die Busfahrt vom Bahnhof bis zur Beverly Glen Station dauerte fast eine Stunde. Wir dachten schon wir seien im falschen Bus, bis dann schlieslich doch noch die richtige Station kam.
LA ist einfach so riesig und weit, dass man immer mindestens eine halbe Stunde einkalkulieren muss um von A nach B zu kommen. Dazu kommt noch der nervige Verkehr, der die Stadt rund um die Uhr beherrscht. Sogar auf dem Highway, der meist 4-5 spurig ist, kommt man nicht mit mehr als 80 - 100 km\h voran.
Das dort jeder ein Auto hat ist fuer mich allerdings, nachdem ich das schlimme Bussystem gesehen habe, kein Wunder. Es gibt verschiedenfarbige Busse. Eine Wochenkarte gibt es nur immer fuer eine Farbe, da es verschiedene Busunternehmen sind. Auf den Bussen steht irgendwie nie die Richtung in die sie fahren. Pro Fahr muss man 2,25$ bezahlen. Egal ob man nun nur 2 Stationen fahrt oder die ganze Strecke durch. Wenn man umsteigt, muss man wieder zahlen. Allerdings haben wir mit der Zeit rausgefunden, dass die meisten Leute einfach irgenwas reinschmeisen. 50 Cent, 75 Cent, 1 $. Ein bisschen wie Lotto Spielen. Manchmal sagt der Busfahrer was und dann zahlt man eben den vollen Preis.
Eigentlich freuten wir uns auf unseren Aufenthalt bei der Familie. Sie lebten im Stadtteil Santa Monica, noch dazu hies die Strase Beverly Glen....woran man halt irgendwie an Beverly Hills denkt. Was uns erwartete, war allerdings alles andere als luxurioes. Die Wohnung war dreckig und sehr unordentlich, wir mussten mit den Kindern in einem Zimmer schlafen, was denke ich weniger ein Problem fuer uns als fuer die Kinder war. Ich meine, ich als Mutter wuerde niemals meine Kinder alle 3 Tage mit fremden Leuten im Zimmer schlafen lassen. Die Mutter erzaehlte uns, dass sie schon ca ueber 100 Couchsurfer bei sich unterbrachte.
Andererseits achtete sie sehr auf gesunde Ernaherung und Bildung (die Kinder wuchsen 3 sprachig auf), andererseits war die Wohnung wirklich eine Art Messie Wohnung und was sowas angeht sind wir schon viel gewohnt.
Und da wir ja jetzt schlieslich auch Kinder von ihr waren, mussten wir folgende Regeln beachten:
1. Mindestens einmal ein typisch Deutsches Essen kochen und es dann in ihrem Kochbuch eintragen 2. spaetesens um 6 Uhr Abends zuhause sein

Wir fuehlten uns wirklich unwohl und so beschlossen wir gleich am naechsen Tag zu einem anderen Couchsurfing Host zu gehen.
Am Tag schauten wir uns ein bisschen die Stadt an. Wenn Nicht-Kalifornier von LA reden, denken sie an Hollywood, Beverly Hills, Venice Beach, jeden Tag Sonne und braungebrannte, durchtrainierte Menschen sowie alle Nase weit ein Promi, der gerade rumlaeuft.
Mein jetziges Bild von LA koennte jedoch kaum paradoxer sein. Heruntergekommene Strasen, unzaehlige Mexikanerbuden und Armut beherrschen die Stadt. Viele Ecken erinnern eher an eine Grostadt in Suedamerika als an den "Big American Dream".
Leider haben selbst die Leute einen trostlosen Eindruck auf mich gemacht.

Aber nun wieder zurueck zum couchsurfing Erlebnis. Als wir Abends bei der Familie ankamen, machten wir gleich Naegel mit Koepfen und sagten, dass wir zu einer anderen Unterkunft gehen. Der Vater fragte uns, wo diese sei. In der Naehe der Universitaet in Vermont. Da es draussen schon dunkel war, fragten wir ihn ob er uns fahren konnte, wenn wir ihm Geld geben.
Seine Reaktion: "Nein, da fahr ich euch nicht hin, diese Gegend ist sehr gefaehlich. Nicht mal fuer Geld fahr ich euch dort hin." Ihre Reaktion: "Ich bin dort zur Schule gegangen, da schiesen sie und dealen mit Drogen. Da fahr ich euch nicht hin."
Ooookey....suuuper. Hm trotz allem wuerde ich als Erwachsener Mensch zwei auslaendische Jugendliche eher noch mit dem Auto dort hin fahren, als alleine mit dem Bus.
Aber wenn sie das nicht wollen, tja dann muessen wir eben das Risiko auf uns nehmen.
Da wir einmal umsteigen mussten, entschieden wir uns dazu ab dieser Station ein Taxi zu nehmen.
Leichter gesagt, als getan. Irgendwie wollte kein Taxi anhalten, also gingen wir in ein koreanisches Restaurant um zu fragen ob sie fuer uns ein Taxi rufen koennen. Erst kam ein Koreaner raus, dann holte er seinen Kumpel und noch einen Kumpel und zusammen redeten sie auf Koreanisch bis einer Richtung Auto lief und sagte wir sollen einsteigen.
Klaaar....ich bin ja auch so naiv und steig mit drei Koreanischen Maennern ins Auto.
Ok, nein danke, wir gehen lieber weiter. Eine Tankstelle. Gottseidank. Die Frau am Schalter drueckte uns das Telefon in die Hand und sagte uns die Adresse. Der Taxifahrer versprach uns, in 5 Minuten sei er da. Wir warteten. 10 Minuten. 20 Minuten. Eine halbe Stunde. Wir gaben das Warten auf.
Gegenueber war ein Subway. Dort hatten sie allerdings keine Taxinummer. Etwas weiter war eine Polizeistation. Gottseidank gab es in dieser Stadt auch ein paar hilfsbereite Menschen, wie dieser Polizist zum Beispiel. Er rief uns ein Taxi dass dann auch tatsaechlich nach wenigen Minuten ankam.
Endlich....ca. zwei Stunden spaeter waren wir bei unserer Unterkunft. Eine Studenten-WG im Univiertel. Drogendealer oder Gangster mit Waffen in der Hand sind uns keine begegnet. Collin, unser Couchsurfer Host war super nett, wenn auch ein typisch US-Amerikanischer Typ allias "Checker-Prollo-Sunnyboy" Typ. Als wir ihm die Geschichte mit der Familie erzahlten, waren seine einzigsten Worte: "What the fuck"....und auch er hatte hier noch keine Drogendealer etc. gesehen.

Alles was er uns als Schlafmoeglichkeit anbieten konnte, war ein Sessel und eine kleine Couch. Kurzerhand bauten wir diese zwei Utensilien zu einem halbkomfortablen Bett-Dingsda um. Lisa stellte den Sessel vor die Couch und benutzte es so als Liegeflaeche, ich bekam den Rest der Couch. 


Am naechsten Tag fuhren wir zum Hollywood Boulevard. Walk of Fame. Allerdings hatten wir uns mehr erwartet. Ein Souvenirgeschaeft nach dem anderen. Ueberall diese verkleideten Maskottchen. Touristen en masse.
Ok where's the big deal?
Ein Traum wird wahr




Tja dann gaben wir uns eben einmal Madame Tussauds. War schon cool.
Am Abend kamen zwei weitere Couchsurfer. Eine Schwedin und ein Tuerke, bei studieren gerade in der Naehe von San Francisco.
Das war der Abend, wo ich erfuhr, dass die Reparatur meines Laptops 340 $ kostet. Demensprechend war ich sehr niedergeschlagen, waelzte mich auf der Couch und heulte rum.
Eigentlich wollte uns Collin zu einer Studentenparty mitnehmen. Doch wie es das Schicksal so wollte, ereignete sich genau an diesem Nachmittag eine heftige Schiesserei nur 10 Blocks weiter. 2 Studenten kamen ums Leben. Okey jetzt hatte ich wirklich ein schlechtes Bild von der Stadt der Engel.
Was allerdings in Deutschland wochenlang in den Medien diskutiert und auseinander genommen werden wuerde, war hier eine Sache von vielleicht zwei Tagen. Scheint also normal zu sein.

Am naechsten Tag holte uns unser nachster Gastgeber ab. Robert, den Lisa vor 2 Jahren auf dem Oktoberfest kennenlernte und immer noch in Kontakt mit ihm war, ist ein aus Mexico stammender Chemiestudent.
Zuerst freuten wir uns, endlich mal wieder in den Genuss eines komfortablen Bettes zu kommen. Leider hatten wir uns zu frueh gefreut. Die Familie lebte fuer Deutsche Verhaeltnisse ein eher spartanisches Leben, fuer LA Verhaeltnisse aber normal. Alles was sie uns anbieten konnten, waren Schlafsaecke und Decken.
Inzischen machte uns das aber nicht mehr wirklich was aus. Worueber wir uns viel mehr freuten, war die riesengrose Gastfreundschaft dieser Familie. Roberts Schwester kochte fuer uns einen wunderbaren Topf Spagetti und einen frischen Salat. Das beste Essen seit Tagen.

Some German food for the Mexicans: Sauerkraut, Kartoffelbrei, Fleischpflanzerl + Haferbratlinge for the Veggie(s)
Die naechsten Tage zeigte uns Robert die ganze Stadt. Er fuhr uns ueberall hin, was in LA wirklich ein riesiger Vorteil ist. Wir fuhren zum Hollywood Schild, wanderten den Berg hoch, waren am Santa Monica Beach und in Venice, einer meiner liebsten Stadtteile. Man kann am Pier entlanglaufen, ueberall spielen sie Gitarre. Am Strand war eine riesige Gruppe von Trommlern, die sich glaube ich gar nicht kannten aber einfach zusammen Musik machten. Wir tanzten am Strand, liesen uns ein Hannah Tattoo machen und spazierten an der Flusstrase entlang wo die etwas betuchteren Leute ihre Ferienhaeuser haben. Wir fuhren auch durch die Strasen Beverly Hills. Dort, wo die Superreichen in ihren Hochsicherheitsvillen leben und wahrscheinlich noch nie einen Fus in "the real LA" gesetzt haben. Zwei Welten, wie sie unterschiedlicher nicht sein koennten.
Big waves @ Santa Monica Beach
Venice
I think I can see Germany!




 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Las Vegas and Grand Canyon

16. - 18. April

Von Montag bis Mittwoch buchten wir eine Tour nach Las Vegas und zum Grand Canyon. Die Tour kostete 99 $ + Tax auf www.gotobus.com
Um 6 Uhr Morgens fuhr uns Robert zur Busstation. Da wir die vergangene Nacht nicht viel geschlafen hatten, schliefen wir sofort im Bus ein. Als wir wieder aufwachten, drehte ich mich um und uns begruesten ca 50 Chinesengesichter. Mein erster Gedanke war: Bin ich im falschen Bus?!
Hm....nein bist du nicht. Du hast nur unwissentlich eine Chinesentour gebucht. Die gesamte Tour war auf chinesisch und englisch. Der einzigste Mensch, der kein Chinese war, war eine 25 Jahre altes Maedchen aus Frankreich.
Somit war auch unser Tourguide Chinese.
Ich will ja wirklich nicht gemein sein, aber Chinesen sind so ziemlich die schlimmste und nervigste Nation auf dem Planeten. Staendlig dieses ueberlaute "Jing-Hau-Jang" Gequatsche, von allem und jedem muessen sie Fotos machen und unhoeflich sind sie obendrein auch noch. Und sie sind ueberall. Wie eine Ameisenkolonie wuseln sie ueberall herum.
Aber was solls, trotz allem war es so nervig, dass es schon wieder lustig war. Auf der Fahrt nach Vegas hielten wir an einer Outlet Mall, Markensachen zu Schnaeppchenpreisen. Ok ich brauch eigentlich nicht umbedingt irgendwelche Markenklamotten, die nur schoen sind, weil darauf "Adidas" oder "Guess" oder "Lacoste" steht, aber ein Paar Converse Schuhe fuer 37 $ (ca 28 Euro) hab ich mir dann doch mitgenommen.

....Next Stop: Las Vegas, Baby!!!

View from the Stratosphere Tower
Ceasar Palace

 Okay, da wir die letzten ca 20 Tage nur auf Fusboden und Couch schliefen fuehlten wir uns wie im Himmel auf Erden. Jeder fuer sich ein Queen-Size Bett, eine Dusche MIT Vorhang, alles sauber. Fuer jeden 5 Handtuecher. Wunderbar. Wir uebernachteten im Stratosphere Hotel, das Hotel mit dem groesten Turm in Vegas.
Die Stadt ist eigentlich kleiner, als ich sie mir vorgestellt habe. Es gibt den ca 6 km langen Las Vegas-Strip, worauf fast alle Hotels und Clubs zentriert sind. Little Italie, Paris, New YorkNew York.
Ein Erlebnispark fuer Erwachsene. Aber das alles mal gesehen zu haben, ist schon toll. Ist einfach irre. Einfach crazy. Man kann auch einfach in jedes beliebige Hotel reinspazieren und es sich anschauen. Belaggio, MGM, The Flamingo.....schon cool das alles mal real zu sehen.
Vor allem das Belaggio ist krass. Lisa verglich die Groese mit Hurlach, ihrem Dort daheim. Eine shoppingstrase, ein kleiner Park sowie eine riesige Spielhalle sind mitinbegriffen.
Ich denke, Las Vegas ist so ziemlich der Inbegriff des "American Way of Life".





Chocolate Waterfall in the Belaggio
Belaggio



Free Fall from the Stratosphere Tower. The left girl is Doria from France





Grand Canyon





Der naechste Tag begann bereits um 4:30 mit einem Weckruf. Um 5:15 gings im Chinesenbus los Richtung Grand Canyon.
Der Preis von 99 $ klang wirklich ein bisschen nach "bitte lesen Sie das Kleingedruckte nach versteckten Kosten". Hm....war es auch. Wir mussten weitere 18 $ Servicegebuehr zahlen, die ich nie freiwillig fuer einen Chinesischen Tourguide gezahlt haette. Im Preis mit inbegriffen war nur South Grand Canyon. Da aber der Sky Walk beim West Canyon war, musste man allein fuer den Eintritt in den Nationalpark nocmal 57 $ zahlen, fuer den Sky Walk 36 $. Aber was solls....schlieslich ist man nur einmal hier.....das wissen natuerlich die Reiseunternehmen auch, die sind ja nicht bloed...
Grand Canyon ist aber einfach der absolute mega ober hammer von Schoenheit. Wo hin man schaut: Berge, Klippen, strahlend blauer Himmel. Ein Platz im Nirgendwo. Also wenn ich mal Suizidgedanken habe, fuehre ich sie hier aus. A la "Thelma and Louise" :)
Ich haette so gern mehr Zeit hier verbracht. Eine Woche. Ein Platz wo die Welt noch in Ordnung ist. Unberuehrte Natur. Freiheit. Liberty.
Wir hatten 4 Stunden Zeit um uns alles anzusehen. Ich denke, hier lasse ich ausnahmsweise mal die Bilder sprechen.
 
 

Real native Indian
Tja Leute, ich wuerde gerne noch viiiiel mehr schreiben aber 1. denke ich dann dass ihr das Lesen sonst irgendwann aufgibt und 2. muss ich mich jetzt langsam mal fertig machen weil wir in ein paar Stunden ab nach Mexico/Ensenada duesen! (Keine Angst, Robert kommt mit und kann ja Spanisch)
Was ich aber noch sagen muss ist, dass - auch wenn wir schon so viel haessliches gesehen und erlebt haben, um jede Erfahrung froh bin. Ich bin froh, diese einmalige Chance zu haben dies hier alles zu erleben. Ich bin froh, dadurch mein Leben mehr denn jeh zu schaetzen und jede Sekunde, jeden Atemzug zu geniesen. Ich bin froh um jede Begegnung mit Menschen, die inspirierende Geschichten zu erzaehlen haben. Ich bin froh einen Menschen gefunden zu haben, mit dem ich all das teilen kann. Wie unterschiedich wir auch sind, uns verbindet dennoch so viel, dass jeder zu einer besseren Haelfte des anderen geworden ist.

Amen.