Sonntag, 13. Januar 2013

Between force and addiction



It’s been seconds, it’s been minutes, it’s been hours, a day, a week, some months, a year maybe.


How long was I asleep?

Eigentlich hätte es eine Zeit werden sollen, wie sie besser nicht hätte seien können. „Die beste Zeit deines Lebens.“ Wenn es das war, wieso noch leben? Womöglich ein weiterer dahingerotzter Spruch der Werbeindustrie. Die neue Ära „work&travel“. Ein schönes Sümmchen von xxxx €. Damit kannst du dir dann die „schönste Zeit deines Lebens“ kaufen!...und ganz nebenbei der Agentur eine mindestens genau so schöne Zeit.

Weist du, Auslandserfahrung – das wird heutzutage bei den Anforderungen deines Curriculum Vitaes großgeschrieben.
Großschreibung war noch nie mein Fall.
Erfahrung, so habe ich erfahren, ist eine Sache die einem nicht so einfach wiederfährt. 
Schönes Wortspiel, hach. 

Es gibt Berufserfahrung, Praxiserfahrung, Bühnenerfahrung. Doch Begriffe wie Auslandserfahrung, aber auch Lebenserfahrung oder Menschenerfahrung sind für mich Wortneuschöpfungen, die keinen Sinn zu ergeben scheinen.
Dieses „Reisen“, auch wenn dieses Wort sich für mich jeglicher Ästhetik bezüglich seines Klangs seiner Bedeutung wiedersetzt, ist eine Sache, die man nicht mit Erfahrung verbinden sollte. Es ist unberechenbar. Es ist heimtückisch. Es ist die Unverlässlichkeit in Person. Denn wenn du dachtest, du wüsstest was im nächsten Moment geschehen würde, wurdest du eines Besseren belehrt. Du wirst nicht nur von der Welt eines Besseren belehrt, sondern vor allem von dir selbst. Trotzdem hält dich nichts davon ab. Es ist wie eine Sucht.


So why did you burden yourself? Why did you force yourself into such humble circumstances?

Fragt man das auch einen Kokainsüchtigen? Was fragt man Kokainsüchtige? 


Why don’t you go to Rehab?

Was mir Leute normalerweise sagten, war sowas wie „Ich bewundere dich so, ich würde das auch so gerne ein mal tun“. Sagt man das zu Drogensüchtigen? Was sagt man zu Kokainsüchtigen? 

Maybe I can help you…I’m gonna support you!

Diese Droge ist schwer zu erklären. Denn was sie bei mir bewirkt, bewirkt sie nicht bei jedem. 

Manche lieben es, morgens um 7 Uhr aufzustehen, ein Hagebuttenmarmeladenbrot zu essen, ihre Tasse Kaffee mit einem Schuss entrahmter Milch, kein Zucker zu trinken, ein Paar Ohrstecker auszuwählen, die zu ihrer dunkelvioletten Satinbluse passen, ihre dunkelblond gesträhnten Haare zu bürsten, ein wenig Wimperntusche und Puder aufzulegen, sich in einen Mittelklassewagen zu setzen, zu einem Gebäude zu fahren, sich dort in einen Raum zu setzen, um ca 12:30 aufzustehen um einen Salat mit meditteranem Dressing zu verspeisen um nach weiteren 4 Stunden nachhausezufahren, dort mit ihrem Lebensgefährten bei Spagetti Bolognese eine Sitcom aus den USA anzusehen und vor dem Schlafen mit jenem Gefährten noch eine Runde gepflegten Verkehr zu vollstrecken. 

Manchmal fragst du dich, wieso dir diese Lebensweise nicht reicht. Sie hört sich doch so wunderbar klischeehaft an. Viele Menschen werden damit zufrieden. Wenn auch nicht glücklich. Aber Glück, ist das nicht auch so eine Wortneuschöpfung der Werbeindustrie?  Diese Erklärung wäre zu einfach, man könnte aufhören nach ihm – dem Glück - zu suchen. 

Deine Such jedenfalls, sie hat nichts mit dieser Glücksfinderei zu tun. Sie steckt einfach in dir. Du wirst dich in einem Teufelskreis bewegen. Wenn deine Gedanken mal wieder zu sehr spinnen, einfach abhauen. Das geht nicht auf Dauer. Such dir was anderes. 

Don’t you think you get tired of it, one time?

Ich weis es nicht, aber wieso sollte ich darüber nachdenken?


Wir lassen nie vom Suchen ab
und doch, am Ende allen unseren Suchens,
sind wir am Ausgangspunkt zurück
und werden diesen Ort zum ersten mal erfassen.
- T.S. Eliot

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